Dres Bock & Partner - Amalgamalternativen

Amalgamalternativen

Die Qual der Wahl
Die Diskussion über die Schädlichkeit von Amalgam dauert nun schon etliche Jahre. Dass von Seiten des Gesetzgebers und der Krankenkassen noch keine Lösung gefunden wurde, ist nur eine Kostenfrage. Wie die biologischen Unverträglichkeiten aussehen ist aus der Presse hinreichend bekannt, wir möchten hier nur noch mal die wichtigsten aufzählen:

  • Körperliche Beschwerden: Allergien, Kopfschmerzen, Rheumatische Beschwerden, Immunstörungen
  • Psychische Beschwerden: Vergeßlichkeit, Nervosität, Depressionen

Hinzukommen noch Beschwerden, wenn Amalgam zusammen mit anderen Metallen im Mund vorkommt. Hier entsteht ein sogenanntes galvanisches Element, d.h. es fließt ständig ein schwacher Strom zwischen den Metallen. Man spricht auch von einer „Batterie im Mund“. Erste Anzeichen sind ein Metallgeschmack, oder das Gefühl auf Silberpapier zu kauen. Durch diesen Stromfluß wird u.a. auch Quecksilber freigesetzt.
Ein weiterer Nachteil ist die Alterung der Amalgamfüllungen durch Korrosion und eine damit verbundene Schmutznischen- bildung für schädigende Bakterien.

Bis heute gibt es keinen Amalgam- ersatzstoff, also kein Füllungsmaterial, das ähnlich schnell, einfach und preiswert zu verarbeiten ist, bei relativ guter Haltbarkeit. Es gibt aber eine Vielzahl von Amalgamalternativen. Die wesentlichen Amalgamalternativen sind:

GIZ / Kompomerfüllungen
GIZ (Glasionomerzemente) und die sog. Kompomere sind neue Füllungsmaterialien, die durch Kombination von Zement und Kunststoff entstanden sind. Sie sind einfach zu verarbeiten und haben eine zahnähnliche Farbe.
GIZ/Kompomere sind aber relativ weiche Füllungsmaterialien und können den Kaukräften im Backenzahnbereich nur geringe Zeit standhalten. Ihr Einsatzbereich liegt bei Milchzahnfüllungen, sowie kleinen Füllungen im Seitenzahnbereich, die keine Kaukraft tragen müssen.

Eine weitere Indikation ist die Aufbaufüllung, d.h. eine provisorische Füllung, z.B. während einer Amalgamsanierung, Parodontosebehandlung, oder bis zur endgültigen Sanierung mit Inlays oder Kronen.

Die Kosten hierfür trägt die Krankenkasse. Das Problem ist nur, sollte eine Neuanfertigung der Füllung innerhalb von zwei Jahren anfallen, so müssen die Kosten hierfür privat getragen werden.

Kunststofffüllungen
Kunststoffe werden seit Jahren in der Zahnmedizin erfolgreich zur Versorgung von Frontzähnen eingesetzt. Die Verwendung im Seitenzahnbereich ist sehr zeitaufwändig und hat auch hier nur einen begrenzten Einsatzbereich. Bei der Verarbeitung muss eine konsequente Trockenlegung erfolgen; um die materialtypische Schrumpfung so gering wie möglich zu halten muss die Kunststofffüllung in mehreren Schichten gelegt und mit energiereichem Licht ausgehärtet werden.

Der Zeitaufwand ist somit drei bis viermal so hoch, wie bei einer Amalgamfüllung. Die Kunststofffüllung muss außerdem rundherum im Schmelz verankert werden. Reicht eine Füllung im Zahnzwischenraum zu tief in oder an das Zahnfleisch, so ergibt es hier nur einen unzureichenden Randschluss, ein Scheitern ist vorprogrammiert. Auch bei sehr großen Backenzahnfüllungen können Kunststofffüllungen nicht mehr verwendet werden.

Klinische Langzeitstudien ergaben für die Haltbarkeit gut gelegter Kunststofffüllungen, ähnliche Werte wie bei Amalgamfüllungen, vier bis sechs Jahre. Die Kosten für Kunststofffüllungen werden nur zum Teil von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Die Kosten für den geschilderten Mehraufwand müssen Sie, als Patient privat tragen. Lediglich Patienten, die eine vom Facharzt bestätigte Amalgamallergie nachweisen können, erhalten eine vollständige Kostenübernahme durch die Krankenkasse.

Goldinlays
Unter Inlays versteht man Füllungen, die im zahntechnischen Labor hergestellt werden. Es sind individuell angefertigte Einzelstücke, deren Herstellungsaufwand enorm ist. Auch der zahnärztliche Aufwand ist deutlich höher als bei anderen Füllungen.

Nach der Entfernung eventuell vorhandener alter Füllungen und ausbohren der Karies müssen alle Innenwände exakt parallelisiert und die Ränder leicht abgeschrägt werden. Anschließend wird eine Abformung der Zähne durchgeführt.

Bis zur Anlieferung des fertigen Inlays durch das Labor wird der Zahn mit einem Provisorium versorgt. In einer zweiten Sitzung wird das Inlay dann eingegliedert.

Die Goldinlays zeichnen sich durch eine hervorragende Paßgenauigkeit und eine sehr gute Bioverträglichkeit aus. Sie halten den Kaubelastungen im Seitenzahnbereich problemlos Stand und somit lassen sich auch große Defekte dauerhaft versorgen. Durch die hochwertige und dauerhaft polierte Oberfläche, entstehen keine Schmutznischen für Bakterien, was der Entstehung von Karies und Parodontitis vorbeugt.

Klinische Langzeitstudien ergaben eine ausgezeichnete Prognose mit durchschnittlichen Haltbarkeiten von 10 bis 15 Jahren, bei optimaler Mundhygiene nahezu unbegrenzt. Es sind alle Defekte an Zähnen damit zu versorgen.

Als Nachteil wird von Patienten oft das Aussehen betrachtet; es erinnert sie an den „Goldzahn“ vergangener Tage. Bei den Goldinlays bleibt jedoch soviel eigene Zahnsubstanz erhalten wie möglich, so dass die Außenflächen überlicherweise zahnfarben bleiben. Sollte wirklich etwas Gold zu sehen sein, braucht man es nicht zu verstecken, denn jeder gut informierte Patient weiß, um welche hochwertige Versorgung es sich dabei handelt.

Die gesetzlichen Krankenkassen beteiligen sich an den Kosten nur zu einem sehr geringen Teil, der Patient muss den größten Teil privat tragen.

Bezogen auf die lange Tragedauer und dauerhafte Gesunderhaltung der Zähne, stellt dies aber sicherlich eine lohnende Investition dar.

Keramikinlays sind die aufwändigste Füllungsversorgung, sowohl aus zahntechnischer als auch aus zahnärztlicher Sicht.

Sie eignen sich besonders für kleine und mittelgroße Defekte, da hier das gleiche gilt wie für Kunststofffüllungen. Das Keramikinlay muß rundherum von Schmelz umgeben sein, da es mit einem Kunststoff in den Zahn eingeklebt wird. Für die Versorgung von tief im Zahn- zwischenraum liegender Defekte versagt diese Technik.

Die Ästhetik ist hervorragend, da jedes Keramikinlay einzeln gebrannt und mit einer individuellen Farbgebung versehen wird.

Für die Kostenübernahme durch die gesetzliche Krankenkasse gilt das gleiche wie für die Goldinlays. Die Kasse übernimmt nur einen sehr geringen Teil, der Rest ist vom Patienten privat zu zahlen.

Die Kosten für Keramikinlays auf Grund ihrer äußerst aufwendigen Herstellung und Verarbeitung liegen etwas höher, als bei Gold-Inlays.


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